So war mein Praktikum:

Erfahrungsbericht Praktikum im Kinder- und Jugendheim Limmer:


Ohne eine Vorahnung, was mich in den nächsten Monaten erwarten würde, kam ich an meinem ersten Tag im Kinder- und Jugendheim Limmer an und klingelte an der Tür. Ich hatte bisher noch keinerlei Berührungspunkte mit stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche und auch in meinem bisherigen Studium wurde das Thema nur kurz angeschnitten. Ich war dementsprechend etwas nervös und gespannt, was mich wohl erwarten würde. Doch es dauerte nicht lange, da war meine Aufregung wie weggeblasen. Egal ob Kinder, Jugendliche oder Team, von allen wurde ich offen und herzlich empfangen, sodass es sich schnell so anfühlte, als sei man schon eine Ewigkeit Teil der Einrichtung. In den ersten zwei Wochen habe ich etwas Zeit gebraucht, um mich mit meinen Aufgaben und dem Alltag im Kinderheim vertraut zu machen. Eine besondere Rolle spielte hierbei die gefragte Selbstständigkeit. Von der ersten Woche an wurde ich nicht nur an die Hand genommen oder sollte ausschließlich die Rolle des beobachtenden Hospitanten einnehmen, sondern war sehr schnell auf mich selbst gestellt. Dies war für mich am Anfang eine kleine Herausforderung. Da ich mich bei Fragen oder Unsicherheiten allerdings stets und ohne Scheu an das Team wenden konnte, fühlte ich mich dennoch nicht überfordert sondern sah das mir entgegengebrachte Vertrauen als eine optimale Möglichkeit an, meine Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu erproben. Mein Aufgabenspektrum war sehr breit gefächert und kein Tag im Heim gleicht dem anderen, weshalb es mir schwer fällt, all meine Tätigkeiten zusammenzufassen. In erster Linie geht es aber darum, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen den Alltag zu gestallten. Dazu gehört gemeinsames Essen, Freizeitgestaltung, Begleitung zu Terminen oder Unterstützung bei anfallenden Aufgaben wie Spülen, Zimmer aufräumen etc.. Was das Durchführen von eigenen Projekten beziehungsweise Aktivitäten anging, wurde mir freie Hand gelassen. So konnte ich meine eigenen Ideen in das Gruppengeschehen mit einbringen. Das Team war stets offen gegenüber neuen Vorschlägen, was ich als sehr positiv und motivierend empfand. In monatlichen Anleitergesprächen und Gesprächsrunden mit allen Praktikant*innen und dem Heimleiter konnte ich sowohl Feedback erhalten als auch geben. In meinen vier Monaten im Kinder- und Jugendheim Limmer habe ich einen umfangreichen Einblick in die Arbeit der Fachkräfte erlangen können. Neben den Kenntnissen über tägliche Abläufe im Heim hatte ich auch die Möglichkeit bei Teambesprechungen, Übergaben oder Vorbereitungen auf Hilfeplangespräche und vielem mehr dabei zu sein. Vor allem aber habe ich eines aus meiner Zeit im Kinder- und Jugendheim mitgenommen und das sind die schönen
Erlebnisse mit den Kindern und Jugendlichen. Wie wichtig Beziehungsarbeit in diesem Beruf ist, wurde mir erst durch mein Praktikum im Kinder- und Jugendheim bewusst. Egal ob durch Spiele, lange und intensive Gespräche, gemeinsames Musizieren oder einfach nur gemeinsam quatsch machen, die Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen intensiviert sich jeden Tag. Das ist meiner Meinung nach auch das Schönste an diesem Beruf. Natürlich ist nicht jeder Tag immer nur schön und toll, hin und wieder kam ich auch in Situationen, mit denen ich zunächst nicht richtig umzugehen wusste. Durch den Austausch mit dem Team beziehungsweise meinem Anleiter konnte ich jedoch auch aus diesen Situationen letztendlich gestärkt rausgehen und einiges lernen. Abschließend kann ich sagen, dass ich mich jederzeit wieder dafür entscheiden würde mein Praktikum im Kinder- und Jugendheim Limmer zu machen und ich es jedem nur empfehlen kann hier Berufserfahrungen zu sammeln. Ich habe in meiner kurzen Zeit im Kinder- und Jugendheim Limmer so viele besondere Menschen kennengelernt, von denen mir jeder einzelne ans Herz gewachsen ist und darauf möchte ich nicht verzichten müssen.


Eckdaten:

Geschrieben von: Ines Rendler, Alter: 22 Jahre, Studium: Erziehungswissenschaften und Soziale Arbeit (viertes Fachsemester) Praktikumsdauer: Vier Monate (April 2021 – Juli 2021)